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Freitag, 11. Januar 2013

Die schwarze Rose

Und es wird einfach nicht besser. Auf Arbeit ist derzeit die Hölle los und wenn ich mal für einen Moment meine Ruhe habe, komme ich einfach nicht zum Blog schreiben. Deswegen habe ich mir jetzt etwas ausgedacht: Ich veröffentliche - als Serie - die erste, komplette Geschichte auf meinem Blog. Meine Wahl fiel auf "Die schwarze Rose", weil es auch meine erste Zitate-Reihe auf "Love at first Side" war. 
Bitte bedenkt, dass ich sie vor etwa 7 Jahren geschrieben hab und damit noch ziemlich am Anfang stand ;)
Eure Meinung zur Geschichte und zur Idee der Serie könnt ihr wie immer in den Kommentaren kund tun. Und nun viel Spaß!
(Heute als Einstieg ein etwas längerer Part, die nächsten werden kürzer.)


Die schwarze Rose

Prolog - Ein Geburtstag

Es war ein lauer Frühlingssamstag und ein paar Freundinnen saßen in einem Gartenhäuschen. Sie feierten ausgelassen den Geburtstag eines der Mädchen in ihrer Mitte. Noch hatten sie keine Ahnung davon, dass bald eine traurige Geschichte ihre Herzen erfüllen würde. Besonders Arina nicht, die den größten Teil dieser Geschichte einnehmen würde...
"Bald ist das große Frühlingsfest!" freute Mirani sich. "Diesmal liegt die Planung in unserer Hand, also wird die Party richtig toll!"
Arina rührte in ihrem Kakao. "Ich nehme an, du hast schon einige Ideen, was das betrifft, oder?"
Mirani nickte erfreut. "Natürlich! Am besten wäre es, wenn ein Band auf unserer Party spielt!"
Yoko nickte heftig. "Ja so ne coole Band wie 'Heart Soldier'."
"Oder 'Galyuu', aber die würden nie bei einem Schulfest auftreten!"
Mirani schnippte mit den Fingern und ihre Freundinnen verstummten. "Galyuu würden vielleicht nicht auftreten bei uns, aber was ist mit ihrer Vorband, von der letzten Tour?! Seit ich sie bei einem Live-Auftritt gesehen habe, bin ich ein totaler Fan von ihnen!"
Yoko überlegte kurz. "Du meinst diese 'Black Death Diary', oder? Die sind wirklich gut!"
Arina wiegte mit ihrem Kopf. "Ich kenne die nicht!"
Plötzlich schlug Yuri mit der flachen Hand auf den Tisch. "Leute, habt ihr schon gehört: Sayu und Mya haben sich getrennt! Er hat wochenlang um sie gekämpft, aber es hat nichts gebracht..."
Mirani bekam traurige Augen. "Das ist wirklich traurig. Da kommt keine Hollywood-Verfilmung mehr ran.
Arina sah auf den Tisch. "Es gibt noch viel traurigere Geschichten!" sagte sie langsam.
Ihre Freundinnen starrten das Mädchen an. "Noch trauriger? Von was für einen Film redest du denn? Titanic? E-Mail für dich? Du hast nicht mitbekommen, wie schlimm es Mya ging...!"
Doch Arina schüttelte mit dem Kopf. "Ich rede von keinem Film." Sie sah auf. "Sondern von etwas, was wirklich passiert ist! ... Was soll's, denkt nicht drüber nach!"
Mirani rutschte näher an die Freundin ran. "Nun hast du angefangen und uns alle neugierig gemacht! Jetzt erzähl schon die Geschichte!"
Das Mädchen schüttelte mit dem Kopf. "Nein... es war ein Fehler, damit anzufangen, ok? Es tut mir leid, aber ich will nicht darüber reden!" Ein paar kleine Regentropfen fielen auf den weißen Plastiktisch, an dem die Freundinnen saßen.
"Wir sollten rein gehen!" meinte Yoko.
In der gemütlichen Gartenlaube machten die Mädchen es sich an dem altmodischen Ofen bequem und schwatzten eine Weile munter miteinander. Nur Arina beteiligte sich nicht an den Gesprächen, sondern starrte nur still und gedankenverloren in das Feuer. Nach einer Weile legte sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter. Es war Yuki. "Mensch, Arina! Jetzt lach doch mal!" bat sie. "Du bist seit vorhin so komisch, was ist denn mit dir los? Liegt es an der Geschichte, die du uns nicht erzählen willst?"
Arina winkte nur ab, doch schon war die gesamte Aufmerksamkeit ihrer Freundinnen wieder auf ihrer Seite. "Komm schon, erzähl, erzähl!" Baten sie durcheinander.
Arina schaute sie etwas zögernd und unsicher an. "Die Geschichte ist sehr lang..." sagte sie.
"Was soll's!" winkte Yoko ab. "Jetzt sitzen wir dank dem blöden Regenwetter sowieso nur hier drin rum. Wir haben also alle Zeit der Welt! Jetzt erzähl schon!"
Ihre Freundin seufzte auf, nahm noch einen Schluck von ihrem Kakao und sagte dann: "Na gut, ich werde ja reden..." Sie sah durch das Fenster, an dem die Regentropfen herunterprasselten. "Soweit ich weiß, beginnt die Geschichte, als ich noch dreizehn war, also vor etwa fünf Jahren, in meiner früheren Heimatstadt Tokio..." Gespannt kuschelten die Freundinnen sich aneinander und spitzten die Ohren. Das konnte ja spannend werden!

Kapitel 1 - Black Rose

Der Gitarrenunterricht war zu Ende, wie jeden Mittwoch um punkt halb fünf. Während Arina ihre Gitarre wegpackte, rannten die anderen Mädchen schon nach draußen. Arina hatte nicht viel mit ihnen zu tun. Die Meisten wollten ja doch nur mit ihren "Gitarrenkenntnissen" angeben und Jungs angraben. Gerade hatte das Mädchen ihre Gitarrenhülle zu gemacht, da trat auch schon ein Junge neben sie. Arina kannte ihn aus der Schule. Sein Name war Takuya Itoya, er war der Klassensprecher ihrer Parallelklasse und bekam, soweit das Mädchen sich noch erinnerte, hier in der Musikschule Unterricht in klassischen Instrumenten. Das hieß also Geige, Klavier und sowas.
"Hey!" sagte Takuya mit einem Grinsen. "Ich bin gerade etwas zu früh reingekommen und habe euch spielen gehört! Seit wann machst du das denn schon?"
"Ich?!" stammelte Arina verunsichert. "Ich spiele Gitarre, seit ich fünf bin. Es ist in meiner Familie üblich, so früh ein Instrument zu lernen!"
"Ich verstehe!" meinte der Junge. "Hey, hättest du nicht Lust als Gitarristin in einer Band anzufangen? Mein Klassenkamerad sucht, soweit ich weiß, gerade noch nach einem Gitarristen!"
"Aber sicher nicht nach einer GitarristIN!" meinte Arina.
"Warum denn nicht?" Takuya schien ehrlich überrascht. "Was ist schlechter an einem Mädchen, das ein Instrument spielt, als an einem Jungen, der ein Instrument spielt?"
"Naja..." Arina räusperte sich verlegen. "Ich habe mich schon mal bei einer Band beworben, doch als ich da aufgetaucht bin, um bei ihnen vorzuspielen, haben sie mich ausgelacht!" Das Mädchen schluckte. "Es ist nicht schick für ein Mädchen in einer Band zu spielen, sagt auch meine Mutter!"
Doch Takuya winkte ab. "Ach komm schon, mein Kumpel denkt nicht so. Er ist schon in Ordnung!" Der Junge sah auf seine Uhr. "Los, wenn wir uns beeilen, erwischen wir ihn noch!" Und ohne ein weiteres Wort abzuwarten, packte er Arina am Arm und zog sie mit sich fort.
Auf dem Gang ließ der Junge sie los. "Komm mit!" Während er durch die Gänge schlenderte, steckte er sich lässig eine Zigarette an. Arina rümpfte die Nase. Sie fand es eklig, aber wer bei den Jungs im Moment nicht rauchte, wurde von den anderen als "uncool" abgestempelt. Und das konnte sich hier wohl keiner der Typen leisten. Am Eingang der Musikschule blieb Takuya stehen. Vor ihm war eine ganze Traube von Jungen. Viele von ihnen kannte Arina gar nicht. Eine Weile suchte Takuya, dann rief er: "Hizu, hey Alter!"
Ein Junge trat zu den Beiden, bei dessen Anblick Arinas Kinnlade herunterklappte. Nicht, dass er so besonders aussah...naja...bis auf die... PINKEN Haare. Natürlich war auch er nicht gerade ein unbekannter Typ auf der Schule, er gehörte sogar zu den Coolen, da er sich so ziemlich alles traute und immer sagte, was er dachte. Arina wusste, dass er in Takuyas Klasse ging, doch Hizu war sicher nur ein Spitzname. In Wirklichkeit hieß der Typ nämlich Kenchi Harada.
"Was gibts, Tak!?" rief Kenchi...pardon, Hizu.
Takuya schob Arina vor sich. "Rate mal! Ich hab ne Gitarristin für dich gefunden!"
Hizu rümpfte die Nase, doch nicht wegen Arina. Ruckartig hob er den Arm, zog Takuya die Zigarette aus dem Mund und warf sie zu Boden. "So, jetzt darfst du wieder reden!" sagte er freundlich und wand sich dann Arina zu. Eine Weile musterte er sie prüfend, dann fragte er: "Kannst du gut spielen? Ich will keine Amateure!"
"Sie spielt seit sie fünf ist!" meinte Tak, sich noch eine Zigarette anzündend. Hizu schüttelte missbilligend mit dem Kopf, warf auch diese Zigarette weg und meinte dann: "Ich habe nicht dich gefragt, Tak! Die Kleine kann sicher selber reden!"
Arina schluckte. Sie hatte sich zwar gerade auch noch geärgert, dass Takuya nicht sie hatte reden lassen, aber irgendwie war dieser Hizu ihr unheimlich. Dennoch suchte das Mädchen nach einer festen Stimme. "Er hat Recht, ich spiele seit über acht Jahren! Und ich bin bestimmt keine Kleine!"
Hizu lachte. "Wieso? Du bist doch kleiner als ich, da kann ich dich nicht Große nennen! Und da ich deinen Namen nicht kenne, muss ich dich eben anders anreden!"
Arina wurde leicht rot. Natürlich, sowas Blödes! "Ich heiße Arina!" stellte das Mädchen sich hastig vor und nun nickte Hizu lächelnd. "Also, Arina, am besten, du kommst Morgen in der großen Pause in die Aula unserer Schule. Da werden wir ja sehen, ob du genug drauf hast!"
"Kommst du, Hizu?" Noch ein weiterer Junge trat zu den Dreien. Arina musste ihn anstarren, denn aus irgendeinen Grund sah er sehr faszinierend aus. Seine Haare waren blond gefärbt, was in der Schule schon als Rebellion galt, außerdem trug er zerrissene Hosen, ein ausgewaschenes T-Shirt und Stiefel. Sein Gesichtsausdruck und seine Ausstrahlung hatten etwas interessantes, geheimnisvolles. Nun sah ebendieser Anne kühl an. "Dürfte ich erfahren, warum du mich so anstarrst?" fragte er unfreundlich.
Das Mädchen sah erschrocken zu Boden. "E-entschuldige!" stammelte sie.
"Also Suya!" Der entrüstete Hizu ließ sich davonziehen.
Als die Beiden weg waren, sah Arina Takuya etwas hilflos an, doch dieser lachte nur auf. "Nimm dir das nicht zu Herzen, er ist zu jedem so!" meinte er aufmunternd.
"Wer war das?" wollte das Mädchen wissen und sah dem faszinierenden Jungen nach.
"Das ist Tatsuya Kaname!" erklärte Takuya und steckte sich seelenruhig eine neue Zigarette an. "Keiner kennt ihn wirklich gut, bis auf Hizu, die beiden sind nämlich seit dem Kindergarten befreundet. Es gibt tausende Mädchen, die Tatsuya 'so hübsch und interessant' finden. Aber das juckt ihn gar nicht. Mädchen scheinen ihn nicht zu interessieren, ein komischer Kauz."
Arina biss sich auf die Unterlippe. Hübsch und interessant? Bekam sie langsam die selben Gedanken wie diese eingebildeten Kühe aus den Oberstufen? Sie schüttelte sich. "Der Typ ist unheimlich, ich hoffe, den seh ich nicht so schnell wieder!"
"Naja..." Takuya sah das Mädchen unsicher grinsend an. "Da wirst du wohl kaum drum herum kommen. Schließlich ist Tatsuya der Drummer von Hizus Band!"

"Der war ja echt fies zu dir!" entrüstete Mirani sich. "Du bist da doch nicht wirklich hingegangen, oder?!"
Arina nahm einen kräftigen Schluck von der Limonade. "Naja, ich war neugierig, ob ich es schaffen konnte, also bin ich tatsächlich am nächsten Tag in die Aula gegangen!"
Yuri schüttelte mit dem Kopf. "Also ganz ehrlich: Wenn mich ein Typ so runter gemacht hätte, hätte ich ihm eine geklatscht und wäre auf Nimmerwiedersehen verschwunden!"
Arina zuckte mit den Schultern und starrte in ihre Limo. Mirani zischte. "Seid doch einfach leise, dann werdet ihr hören, wie es weiter geht! Komm schon Arina, erzähl weiter!"
Die Freundin trank noch einen Schluck, holte tief Luft und erzählte weiter...


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